Das Streamingportal Kick hat kürzlich zwei weltweit bekannte Twitch-Streamer abgeworben und exklusiv an sich gebunden. Den Anfang machte der kanadische Streamer Félix „xQc“ Lengyel. Lengyel ist für seine vielfältigen Themen und Formate bekannt und hat einen zwei Jahre laufenden Vertrag mit Kick abgeschlossen. Laut seinem Agenten Ryan Morrison soll er für diesen Vertrag bis zu 100 Millionen US-Dollar erhalten.
Nur zwei Tage später, am 18. Juni 2023, gab die unter dem Pseudonym Amouranth bekannte Streamerin Kaitlyn Siragusa über Twitter bekannt, dass auch sie bei Kick unterschrieben hat. Die finanziellen Details dieses Deals sind nicht bekannt, jedoch wird vermutet, dass es ebenfalls um mehrere Millionen US-Dollar geht.
Es gibt Gerüchte, dass Kick noch zwei weitere bekannte Twitch-Streamer abgeworben hat, deren Namen in den kommenden Stunden und Tagen bekannt gegeben werden könnten. Vor einigen Wochen hatten bereits der Streamer Adin Ross und der Schachgroßmeister Hikaru Nakamura eigene Exklusivverträge mit Kick abgeschlossen.
Kick war bisher wenig öffentlich bekannt und macht keine Angaben über Anteilseigner und weitere Pläne. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die Glücksspielbranche maßgeblich am Aufbau und der Finanzierung beteiligt ist. Es wird angenommen, dass die australischen Geschäftsmänner Ed Craven und Bijan Tehrani, die hinter dem Onlinecasino Stake.com stehen, die wichtigsten Eigentümer von Kick sind. Diese Information wurde unter anderem vom Streamer Olly Robz herausgefunden.
Ein bedeutender Berater von Kick soll der Streamer Tyler „Trainwreck“ Niknam sein, der mit Glücksspiel auf Twitch angeblich Millionen verdient hat. Allerdings hat Twitch in den letzten Monaten die Übertragung von Casino- und Glücksspielinhalten stark eingeschränkt.
Twitch erschwert die Monetarisierung für Streamer Twitch hat auch die Regeln für Werbung und andere Monetarisierungsmöglichkeiten geändert, was dazu führte, dass reichweitenstarke Streamer weniger Geld verdienen. Dies führte zu öffentlichen Beschwerden der Streamer über die neuen Regelungen.
Streamingplattformen versuchen immer wieder, durch Exklusivverträge mit bekannten Größen der Szene zu wachsen. Der bisher größte Deal war der angebliche Vertrag mit dem Superstar Richard Tyler „Ninja“ Blevins, der 20 bis 30 Millionen US-Dollar wert sein soll. Dieser Deal wurde im Jahr 2019 von Mixer, das zu Microsoft gehört, abgeschlossen.
Kurz darauf folgten weitere Verträge mit anderen Streamern, die zwar immer noch millionenschwer waren, jedoch etwas kleiner ausfielen. Trotz dieser Bemühungen war Mixer aufgrund anhaltender Erfolglosigkeit gezwungen, sich mit Facebook Gaming zusammenzuschließen, und wurde kurz darauf geschlossen.